Ich will renovieren

Fensterdeko auf Englisch

Während meiner Tätigkeit als Raumgestalter bekam ich auch öfters Aufträge im Ausland und musste z. B. Bürokomplexe in London verschönern, womit ich an sich natürlich keine Probleme hatte. Diese tauchten dann eher an dem Punkt auf, wenn sich mein Englisch doch eher auf Fachbegriffe beschränkte und ich Schwierigkeiten dabei hatte, den Auftraggebern klar zu machen, was ich eigentlich wollte. Bei gängigen Einrichtungsgegenständen war es noch relativ leicht, da ich manchmal auch einfach auf die Produkte im Baumarkt zeigen konnte. Ich suchte mir Schränke, Tische und Stühle aus, entschied mich für Farbtupfer bei den Wandfarben und kaufte bunte Stifte und Hefte für Skizzen.

Doch dann ging es an die Fensterdeko, bei der ich mich für Vertikallamellen entscheiden wollte und demnach in einem Wörterbuch nach „Lamellen“ blätterte. Dafür schien es aber irgendwie nicht nur einen Begriff zu geben, sondern mehrere, wie „gill“, „slat“, „blade“ oder „blinds“. Welcher sollte nun der richtige sein? Als erstes versuchte ich den Begriff „vertical gills“. Doch nachdem mich die Mitarbeiter der Firma nur fraglos anguckten, schien mir das doch etwas unpassend, da man damit – wie ich später erfuhr – Lamellen von Pilzen bezeichnet. Als ich es dann mit den anderen gefundenen Wörtern versuchte und diese stets mit „vertical“ kombinierte, wie Vertical blinds, und darauf zum Fenster zeigte, schienen sie endlich zu wissen, was ich meinte.

Doch irgendwie waren sie damit nicht so ganz zufrieden, so dass ich mir überlegte, ihnen auch noch die Vorteile eines Plissees als Sicht- und Sonnenschutz aufzuzeigen. Das Wort „Plissee“ schienen sie irgendwie noch nie gehört zu haben, so dass ich es mit dem Begriff „shutter“ versuchte, den ich mal in Verbindung mit dem Sonnenschutz gehört hatte. Doch darauf brachten mir die Kollegen nur eine Jalousie, die zwar auch schön ist, die ich aber nicht gemeint hatte. Also fuhr ich mit ihnen gemeinsam zum Einkaufen, und als ich ihnen Plissees Faltstores zeigte, meinten sie nur: „pleats“ Alles klar! Damit konnte ich meine Arbeit nun endlich erfolgreich fortsetzen, muss aber sagen, dass ich danach doch lieber wieder in Deutschland tätig wurde.

Kommentare sind geschlossen.